Liebe macht blind! Wer frisch verliebt ist, sieht am Partner nur die positiven Dinge. Die sogenannte "rosarote Brille" ist Jedem ein Begriff und dennoch galt es bisher nur als schnell gesagte Floskel. Doch eine Studie hat sich damit näher beschäftigt und belegt nun, dass die Liebe tatsächlich das Wahrnehmungsvermögen stark beeinflusst.
Jeder, der bereits in den Zustand des Liebesrausches gekommen ist, kann bestätigen, dass in dieser Phase der*die Wunschpartner*in so gut wie alles machen kann - die negativen Eigenschaften werden ausgeblendet. Erst im Laufe der Zeit kommt die Besinnung zurück. Doch diese möglicherweise hormonell bedingte psychologische Liebesblindheit hindert nicht nur daran, die negativen Eigenschaften im Gegenüber zu sehen, sondern setzt auch gewisse Scheuklappen auf, wenn es darum geht, andere attraktive Menschen wahrzunehmen. Das hat der Psychologe Jon Maner von der Florida State University in Tallahassee nachgewiesen. So wurden in der Studie mehreren Personen Bilder von sehr attraktiven Menschen gezeigt. Gleich darauf bekamen sie Bilder von geometrischen Formen zu sehen, die sie so schnell wie möglich identifizieren sollten. Bei jedem Foto hatten sie nur kurz Zeit, es zu betrachten.
Das Ergebnis: Die Testpersonen, die laut eigener Angabe aktuell frisch verliebt waren, reagierten wesentlich weniger auf die Bilder der attraktiven Menschen und fixierten sich auf die Angabe der geometrischen Formen. Bilder, die hingegen durchschnittlich schöne Menschen zeigten, wurden eher wahrgenommen. Der Wissenschaftler ist daher der Meinung, dass Verliebte im Unterbewusstsein eine gewisse Abneigung gegen attraktive Menschen haben, die nicht ihre Partner sind.