Psychologie

"Es gibt Schlimmeres": 5 Sätze, die nur toxisch positive Menschen sagen 

Frau steht bei Sonnenuntergang am Strand und formt mit ihren Händen ein Herz | © Getty Images/rbkomar
Wenn man einem toxisch positiven Menschen begegnet, kann man sich im Nachhinein noch schlechter fühlen
© Getty Images/rbkomar

Eine positive Lebenseinstellung ist grundsätzlich nichts Verwerfliches, doch sie ist kein Allheilmittel für alle Probleme und Herausforderungen des Lebens.

Wenn wir uns ausschließlich auf die Sonnenseiten konzentrieren und die negativen Aspekte des Lebens ignorieren, kann dies schnell ungesund werden. Dann spricht man von toxischer Positivität. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat und welche Sätze typisch sind für Menschen, die toxisch positiv sind.

Laut Experte: In diesen Situationen ist Aufgeben sinnvoll

Was bedeutet toxische Positivität?

Von toxischer Positivität spricht man, wenn Menschen krampfhaft versuchen, in jeder Situation etwas Positives zu sehen und jeder Situation positiv zu begegnen. Dadurch werden negative Gedanken und Gefühle unterdrückt, bzw. gar nicht erst zugelassen. Wenn Positivität so extrem wird, dass sich Menschen negative Gefühle verbieten, kann Positivität auch toxisch und gefährlich werden. Denn gerade in schwierigen Momenten ist es wichtig, Empathie, Verständnis und Zuspruch entgegengebracht zu bekommen. Wenn sich Menschen in einer aussichtslosen Situation befinden, nützt es nichts, wenn man ihnen einredet, dass sie alles positiv sehen sollen.

Das sind fünf typische Sätze von toxisch positiven Menschen:

1. "Es gibt Schlimmeres."

Der Gedanke, dass es schlimmer sein könnte oder es anderen schlechter geht, kann manchmal trösten. Meistens bringt diese Feststellung jedoch wenig, da die Schwere einer Situation von den individuellen Empfindungen abhängt. Nur weil jemandem Schlimmeres widerfahren ist, ändert das nichts daran, dass man selbst negative Emotionen empfindet.

2. "Sieh es einfach positiv."

Dieser Satz ist der Klassiker, wenn es um toxische Positivität geht. Auch wenn es stimmt, dass wir in der Hand haben, wie wir auf die Ereignisse in unserem Leben reagieren, ist das in der Umsetzung deutlich schwieriger. Es gibt nicht nur positive Gefühle, sondern eben auch negative Gefühle wie Angst, Verzweiflung, Wut und Trauer. Daher ist es wichtig, auch mit negativen Gefühlen umzugehen.

3. "Alles passiert aus einem bestimmten Grund."

Glaube und Spiritualität geben vielen Menschen Halt und es spricht nichts dagegen, darin Kraft und Hoffnung zu suchen. Trotzdem sollte man anderen ein derartiges Denken nicht aufdrücken. Denn manchmal ist die Welt einfach doof, ungerecht, nicht nachvollziehbar und eine höhere Macht nicht zu erkennen und es ist völlig okay, darüber frustriert zu sein.

4. "Denk nicht so viel darüber nach."

Es ist sicherlich nicht motivierend, immer vom Schlimmsten auszugehen und sich über alles Sorgen zu machen, was passieren könnte oder wird. Doch manchen Menschen hilft es, Negativszenarien durchzuspielen, um sich vorbereitet zu fühlen.

5. "Dir fehlt einfach nur die richtige Einstellung."

Wenn mit "Einstellung" negative Gefühle oder Gedanken gemeint sind, dann ist dies grundlegend falsch. Gefühle können nie falsch sein und das sollte man sich auch nicht einreden lassen. Wir sind viel mehr als unser Mindset und alles, was zu uns dazugehört, hat seine Berechtigung.

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