Aber natürlich!

10 überraschende Tipps, wie du umweltschonender leben kannst

Frau hält Mutter Erde, Grafik | © Getty Images/	Alexey Yaremenko
Mit diesen Tipps klappt es sofort mit der Nachhaltigkeit
© Getty Images/ Alexey Yaremenko

Umweltschonend leben – das versuchen wir alle. Aber mit diesen Tipps geht da garantiert noch mehr! 

1. Schöne Schiene

Tågskryt – schon mal gehört? Bedeutet so viel wie „Zugstolz“ und gilt in Schweden als Gegenteil von Flugscham. Auf Instagram posten Skandinavier unter dem gleichnamigen Hashtag gut gelaunte Selfies an Bahn höfen, in Zugwaggons und in Bordrestaurants – der Beweis, dass man kein Flugzeug braucht, um entspannt zu reisen. In Europa sollen in den nächsten Jahren neue Verbindungen dazukommen, die Lust auf mehr Bahnreisen machen, etwa ein Nachtzug von Zürich nach Barcelona, der 2024 den Betrieb aufnehmen soll.

2. Voll? Cool.

Auf, zu, auf, zu … Schon bildet sich eine Eisschicht im Kühlschrank. Die muss nur fünf Millimeter dick sein, damit der Energieverbrauch des Geräts um ein Drittel steigt. Dazu verdreckte Lüftungsgitter, die einen Wärmestau auslösen, und das war’s mit A+. Deshalb: Kühlschrank zweimal pro Jahr abtauen, gründlich putzen und immer voll machen, um Temperaturschwankungen zu verhindern – zur Not mit H-Milch oder Saftkartons aus der Vorratskammer.

3. Die inneren Werte

In unseren Schränken und Schubladen lagern kleine Schätze: Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom bunkern die Deutschen zu Hause 200 Millionen alte Mobiltelefone, die wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt enthalten. Die braucht man für neue Produkte. Deshalb sammelt der Naturschutzbund Deutschland alte Handys, bereitet sie in Zusammenarbeit mit dem spanischen Telekommunikationsunternehmen Telefónica auf, danach werden sie weiterverkauft oder recycelt. Der Erlös kommt dem NABU-Insektenschutzfonds zugute (Infos unter nabu.de).

4. Stoppt die Mail-Flut

Jeden Tag werden weltweit rund 320 Milliarden E-Mails verschickt. In deutschen Postfächern landen vor allem Newsletter sowie Bestell- und Versandbestätigungen von Online-Shops, was im Einzelfall nicht schlimm ist. Aber: Jede Mail verursacht vier Gramm CO 2, mit Anhang sind es sogar 50 Gramm. Reduzieren lässt sich der Wert, indem man unbeachtete Newsletter abbestellt, auf Bild-Signaturen verzichtet, lange Mail-Verläufe nach Möglichkeit löscht und präzise formuliert, um Rückfragen zu vermeiden. Und: je kleiner ein Verteiler, desto feiner für die Umwelt. Alle, die nicht unbedingt in CC müssen – raus!

5. Bücken, aufheben, weiterlaufen

400 Millionen Tonnen Müll produzieren wir jedes Jahr – und leider landet der auch immer wieder am Straßenrand, in Parks und Wäldern. Der World Cleanup Day setzt ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung. Letztes Jahr sammelten rund 14 Millionen Menschen weltweit an diesem Tag Müll ein. Diesmal finden die Aktionen am 17. September statt. Infos findet man unter worldcleanupday.de, wo man auch selbst eine Sammelaktion anmelden kann. Wer vor Herbst starten will: Plogging kombiniert Joggen oder Spazierengehen mit dem Aufheben von Plastikabfällen, Kippen und Co.

6. Ton an, Bild aus

Nett ist es nicht, aber die Kamera in Calls immer anzumachen nervt. Und der Umwelt dient es auch nicht: Ohne Bewegtbild verursachen Online-Meetings bis zu 96 Prozent weniger CO2. Große Unterschiede beim Daten- und Energieverbrauch gibt es auch zwischen den verschiedenen Programmanbietern, hat der Digitaldienstleister Greenspector festgestellt. Bei einem Vergleich kam der irische Anbieter GoTo Meeting auf den geringsten Wert, gefolgt von Zoom und Skype. Microsoft Teams liegt immerhin noch im oberen Mittelfeld.

7. Schonkaffee

4000 Tonnen Alu-Abfall entstehen bei uns jedes Jahr durch Kaffeekapseln. 14-mal weniger Verpackungsmüll produzieren wiederbefüllbare Kapseln aus Edelstahl, die mit den gängigen Maschinen kompatibel sind und sich dank des abschraubbaren Deckels mit Kaffee nach Wahl befüllen lassen.

8. Richtig drüber

Traurig, aber wahr: Im Schnitt wirft jeder Deutsche pro Jahr 80 Kilo Essen weg, hat der WWF errechnet. Zu retten wären davon laut Experten 50 Kilo, denn meistens ist einfach nur das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen. Selbst wenn es überschritten ist, sind die meisten Lebensmittel noch ohne Weiteres genießbar. In einer Langzeit-Untersuchung von Greenpeace waren im Kühlschrank gelagerte Eier selbst 112 Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch gut. Bei verpackter Salami waren es 85 Tage, bei eingeschweißtem Käse 22. Joghurt konnte sogar neun Monate später noch gegessen werden. Die Bundesregierung hat Maßnahmen angekündigt, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Bis es so weit ist: immer erst mal probieren, bevor man verpackte Lebensmittel einfach entsorgt.

9. Schlauer shoppen

2021 wuchs der Online-Handel in Deutschland dank der Pandemie um 19 Prozent. Leider endet jede sechste Bestellung mit einer Retoure, so eine Studie der Uni Bamberg, die auch ergab: Die durch Rücksendungen entstandenen CO2-Emissionen belaufen sich jährlich auf rund 230.000 Tonnen – das entspricht 125.000 Autofahrten von Hamburg nach Kapstadt. Jedes Jahr. Wer bewusster ordert, hilft beim Sparen. Vor allem Schuhe sollte man im Laden kaufen – sie werden am häufigsten zurückgeschickt.

10. Grün suchen

Weniger CO2 produzieren grüne Suchmaschinen zwar nicht. Dafür setzen sie auf Ausgleich. ecosia.org etwa pflanzt für jede 45. Suchanfrage einen Baum, um Ökoschäden zu kompensieren.

Text: Johanna Schuhmann
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