Amerikanische Profi-Cheerleader sind meistens hübsch. Das ist kein Zufall, sie werden meist so ausgewählt. Dennoch wirken sie alle zusammen als Gruppe noch attraktiver. Grund dafür ist der Cheerleader-Effekt. Und von dem kann jeder profitieren.
Fans der Serie "How I met your mother" kennen den Cheerleader-Effekt schon. "Ihr seid gerade Opfer des Cheerleader-Effekts geworden", stellt Barney Stinson in der Serie fest, als seine Freunde in einer Bar eine Gruppe von Frauen bewundern. "Das ist, wenn eine Gruppe von Frauen attraktiv wirkt – aber eben nur in der Gruppe. Seht sie euch mal genau an, und zwar alle einzeln." Bei näherer Betrachtung fällt den Freunden dann auf, dass sie tatsächlich nicht so hübsch sind, wie sie auf den ersten Blick dachten.
Mal abgesehen davon, wer das Adjektiv "schön" überhaupt definiert, hat Barney nach psychologischen Gesichtspunkten allerdings recht. Nicht nur Frauen, sondern alle Menschen wirken in einer Gruppe anderer Menschen attraktiver, als wenn man sie einzeln betrachtet. Das bestätigt auch eine Studie von zwei US-Psychologen, die im Fachmagazin „Psychological Science“ erschienen ist. In fünf verschiedenen Experimenten mit mehr als 130 Versuchspersonen zeigte sich: Der gleiche Mensch wurde als attraktiver wahrgenommen, wenn er in einer Präsentation zuvor neben zwei anderen Personen gezeigt worden war. Das war sowohl bei Frauen, als auch bei Männern der Fall. Von dem Effekt profitieren also nicht nur Cheerleader, sondern auch Girl- oder Boy-Groups.
Aber woran liegt das? Unser Gehirn bildet quasi ein "Gruppengesicht", wenn wir eine Menschengruppe wahrnehmen. Es scannt kurz die Gruppe und bildet ein Durchschnittsgesicht. Der Effekt: Die Gesichter der einzelnen Teilnehmer werden durchschnittlicher. Abstehende Ohren in einer Gruppe durchschnittlicher Ohren werden quasi optisch angelegt. Das gilt auch für andere sog. "Schönheitsmakel" oder Auffälligkeiten.
Wer besonders attraktiv wirken will, sollte sich also bestenfalls in einer Gruppe von Menschen aufhalten, die die eigenen Unzulänglichkeiten am besten kompensieren. Für den Psychoeffekt ist es übrigens nicht entscheidend, wie groß die Gruppe ist. Ob man mit nur einem Freund oder einer Freundin oder gleich in einer ganzen Clique unterwegs ist: Unser Gehirn konstruiert unweigerlich ein Durchschnitts-Ensemble, das einzelne Gesichtszüge und Makel retuschiert.
Der psychologische Effekt lässt sich sogar noch auf die Spitze treiben - wenn alle möglichst uniforme Kleidung tragen. Oder zumindest ein paar optische Gemeinsamkeiten im Outfit zu finden sind. Das kann nicht nur im echten Leben hilfreich sein - auch bei Online-Profilen kann man sich den Effekt zunutze machen, indem man öfter Bilder hochlädt, auf denen man mit anderen Menschen zu sehen ist.
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