Als Teenager hätten wir darauf verzichten können, heute nehmen wir Großmutters gute Ratschläge gerne an. Für die folgenden Styling-Tipps sind wir ihr besonders dankbar.
Aufgewachsen in der (Nach-)Kriegszeit, mussten unsere Großeltern früh lernen, mit wenig auszukommen. Das galt auch in Sachen Kleidung. Entsprechend wichtig war ihnen, dass die Teile, die sie besaßen, lange hielten. Hochwertige Materialien, zeitlose Schnitte und neutrale Farben machten es möglich und dominieren Omas Garderobe bis heute.
Geprägt von früher, schätzt Oma ihre Kleidungsstücke wert und trägt Sorge dazu. Sollten sie trotz größter Vorsicht Gebrausspuren aufweisen, wirft sie sie nicht weg, sondern pflegt sie. Dazu zählt nicht nur das Stopfen von Löchern, sondern auch das Entfernen von Flecken, Knitterfalten oder Pilling. Niemals würde Oma das Haus in einer ungebügelten Bluse oder einem fusseligen Pullover verlassen. So hinterlässt sie stets einen gepflegten Eindruck.
Pumps mit hohen Absätzen oder Schlabberpullis suchen wir im Kleiderschrank unserer Großmutter vergebens. Denn Oma würde niemals etwas kaufen, das nicht bequem ist oder nicht gut sitzt. Aus jahrelanger Erfahrung weiß sie, dass zu enge oder zu weite Kleidung und Accessoires früher oder später aussortiert werden. Recht hat sie!
Während wir heute kaum zwischen Business- und Freizeit-Looks unterscheiden, gab es zu Omas Zeiten für jeden Anlass einen bestimmten Dresscode. Sonntags trug sie etwas Anderes als unter der Woche, zuhause nicht dasselbe wie bei der Arbeit. Das erforderte eine sorgfältige Planung, der sie sich bereits am Vorabend widmete. Morgens ratlos vor dem Kleiderschrank zu stehen, kennt das Organisationstalent folglich nicht.
Ältere Menschen halten gerne an Bewährtem fest. Das geht so weit, dass sich Oma ihren Lieblingspullover doppelt oder dreifach zulegt. Was im ersten Moment einfallslos klingen mag, ergibt bei genauerer Betrachtung durchaus Sinn. Denn sind wir ehrlich: Uns allen ist schon ein Kleidungsstück kaputt oder verloren gegangen, von dem wir uns gewünscht hätten, es in mehrfacher Ausführung zu besitzen.