Bewusster leben

Die Natur-Kur: Cremes und Masken zu Hause anrühren

Frauenhand mischt natürliche Zutaten | © Getty Images/lambada
Die besten DIY-Kosmetik-Rezepte!
© Getty Images/lambada

Wer Cremes und Masken zu Hause anrührt, tut seiner Haut etwas Gutes – und der Umwelt.

Schon mal nachgezählt, wie viele Beauty-Produkte in Ihrem Badezimmer herumstehen? Bei Frauen im Alter von 18 und 19 sind es unglaubliche 91. Und im Bundesdurchschnitt immerhin noch 40, so der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Davon werden täglich mindestens neun bis zehn verwendet: Duschgel, Bodylotion, Shampoo, Deo, Tagescreme, Reinigungsmilch, Zahnpasta, Seife, Handcreme… „Allein dadurch kommt unsere Haut jeden Tag mit rund 100 Chemikalien in Kontakt“, weiß Dr. Christina Kraus, Apothekerin und Autorin („Natürlich schön: Naturkosmetik leicht gemacht“, EMF Verlag).

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Und obwohl längst nicht mehr nur Bio- und Nischenmarken, sondern auch Konzerne wie L’Oréal, Unilever und Beiersdorf in Sachen Verpackung auf Recycling und weniger Plastik setzen, landen in Deutschland pro Kopf und Jahr immer noch rund 20 Kilogramm Plastik aus dem Badezimmer im Mülleimer. Die Alternative? Selbermachen. „Dann weiß man, was drinsteckt, wo es herkommt und worin man es abfüllt“, sagt Dr. Christina Kraus, „etwa in wiederverwendbare und recyclingfähige Glastiegel.“

Dass Do-it-yourself-Beauty boomt, dazu hat auch das gesteigerte Bedürfnis nach Selbstfürsorge beigetragen. Selbermachen sei Selfcare, mache Spaß und Freude, schwärmt Bloggerin und DIYQueen Amelie Kowalski (mix-dichgluecklich.de). Und ist weniger kompliziert, als viele denken. Denn auch bei selbst gemachter Kosmetik ist das Clean Beauty-Prinzip angekommen: Musste man vor einigen Jahren noch mit einer langen Einkaufsliste losziehen, gibt es heute viele Rezepte, die mit nur drei Zutaten auskommen (in „Easy Glow“ von Anita Bechloch, Gräfe und Unzer).

Easy Glow: Naturkosmetik zum selber machen mit nur 3 Zutaten (GU Grüne Reihe)
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Die Basis der Kosmetik bilden meist Pflanzenöle oder -butter, Hydrolate (reines Blütenwasser) sowie ätherische Öle und Wachse, die man in Apotheken oder online (z.B. bei spinnrad.de) kaufen kann. Dazu kommen Zutaten wie Honig, Mandeln, Zucker und Kräuter. Zur Grundausstattung gehören außerdem Schüsseln, ein Messbecher und Glasfläschchen oder Tiegel. Wichtig: Bei der Herstellung unbedingt auf Hygiene achten, sonst verkeimt DIY-Kosmetik schnell. Anita Bechlochs Tipp: „Lieber kleinere Portionen herstellen und dafür öfter nachproduzieren.“ Übrigens auch eine Möglichkeit, Platz im Badezimmer zu schaffen.

Natürliches Trockenshampoo aus Tonerde herstellen

5 EL weiße Tonerde (bei blonden Haaren) bzw. 2 EL weiße Tonerde vermischt mit 3 EL Kakaopulver (bei dunklen Haaren) mit einem Rasierpinsel auf den Haaransatz tupfen, einige Minuten einwirken lassen, gründlich ausbürsten.

Beruhigende Detox-Gesichtsmaske mit Tonerde

In einer Schüssel 10 ml Rosenwasser mit vier Teelöffeln Bio-Honig (Veganer können drei Teelöffel Aloe-vera-Gel verwenden) zu einer glatten, homogenen Masse verrühren. Dann drei Teelöffel Tonerde mit einem kleinen Rührbesen einarbeiten, bis sich alle Klümpchen aufgelöst haben.

Tonerde gibt es in verschiedenen Farben, je nach Mineralstoffzusammensetzung: Grüne und weiße ist ideal für normale und sensible Haut, gelbe bei fettiger, rosa bei unreiner und rote bei anspruchsvoller und trockener Haut.

Maske auf das gereinigte, angefeuchtete Gesicht (auch Hals und Dekolleté freuen sich über das Pflegeplus!) auftragen, trocknen lassen. Anschließend mit einem Waschlappen und viel warmem Wasser abnehmen. Extra-Tipp: ½ Teelöffel Superfood-Pulver, z.B. Matcha oder Goji, einrühren. Das reichert die Maske zusätzlich mit wertvollen Antioxidantien an.

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Sanfte Zahnpasta selber machen

Einen Teelöffel Birkenzucker (sorgt für ein basisches Milieu im Mund und schützt vor Karies, Plaque und Zahnstein) mit einem Esslöffel Salbeihydrolat verrühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nach und nach 1½ Esslöffel rosa Tonerde mit einem Milchaufschäumer einrühren. Wer es frisch mag, gibt einen Tropfen ätherisches Pfefferminzöl dazu. Paste in einen sterilisierten Tiegel umfüllen – sie hält circa vier Wochen. Zum Putzen mit einem kleinen Spatel eine etwa erbsengroße Menge auf die Zahnbürste geben.

Fruchtiges Face-Polish und cremiger Body-Scrub

Ein Enzym-Peeling entfernt Hautschüppchen ohne Rubbeln und lässt den Teint strahlen: einen Esslöffel pürierte Papaya (das darin enthaltene Papain-Enzym macht die Haut besonders weich) mit einem Teelöffel Aloe-vera-Gel vermengen, auf das gereinigte Gesicht geben, etwa zehn Minuten einwirken lassen und mit lauwarmem Wasser abnehmen.

Das cremige Körperpeeling entfernt Grauschleier und kleine Pickelchen und macht die Haut streichelzart: 50 g Puderzucker, 30 g Sheabutter und 45 g Mandelöl mit einem Handmixer verrühren und 20 Minuten in den Gefrierschrank stellen. Anschließend die Masse erneut aufschlagen, bis sie schön cremig und fluffig ist. Zwölf Tropfen ätherisches Grapefruitöl dazugeben und die Mischung in ein Glas umfüllen. Den Body-Scrub unter der Dusche mit kreisenden Bewegungen auf die feuchte Haut massieren und abbrausen.

Tipp: Meersalz und Rohrzucker sind bewährte Zutaten für einen Body-Scrub. Fein gemahlene Mandeln, Haferflocken oder Puderzucker machen das Peeling sanfter.

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Schützende Handcreme und straffende Kryo-Kräuter-Cubes

Seit Corona waschen wir unsere Hände im Schnitt zehnmal pro Tag. Damit die Haut nicht austrocknet, bitte anschließend eincremen:

vier Teelöffel Kakaobutter und einen Teelöffel Bienenwachs (oder Carnaubawachs als vegane Alternative) in einem Wasserbad schmelzen, anschließend zwei Esslöffel Kokosöl unterrühren. Wer mag, kann der Handcreme mit zehn Tropfen ätherischem Öl seinen Lieblingsduft verpassen. Die Creme ist in einem sterilisierten Tiegel mehrere Monate haltbar.

Für einen straffenden Frischekick zwei Esslöffel Brennnesselblätter (frisch oder getrocknet) mit 200 ml heißem Wasser aufgießen und abgedeckt sieben Minuten ziehen lassen. Abseihen, den Sud in eine Eiswürfelform gießen und gefrieren lassen. Mit einem Kräuter-Cube morgens sanft über das Gesicht streichen. Bei geschwollenen Augen einen Eiswürfel in ein Stofftaschentuch geben und kurz auf das Unterlid legen. Wichtig: Es sollte sich angenehm anfühlen, nicht brennen oder wehtun.

 

Autorin: Birgit Buchholz-Rassy

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