DIY-Maniküre

Acrylnägel entfernen: So klappt’s ganz einfach und sicher zu Hause

Porträt einer jungen Frau mit Acrylnägeln | © Getty Images / Jacob Wackerhausen
Acrylnägel sind besonders robust und langlebig. Trotzdem kann man sie auch sicher zu Hause entfernen.
© Getty Images / Jacob Wackerhausen

Kunstnägel zu Hause selbst zu entfernen erfordert etwas Geduld, die richtigen Schritte und ein paar praktische Tools. Wer die passenden Produkte griffbereit und den Prozess verstanden hat, kann auch die widerstandsfähigen Acrylnägel selbst entfernen.

Gelnägel, Acrylnägel, Shellac? Wo liegt der Unterschied?

Bevor ich Schritt für Schritt die Methoden zur Entfernung von Acrylnägeln durchgehe, will ich die Unterschiede verschiedener Kunstnägel klären. Denn gibt es überhaupt welche? Oder sind Gelnägel, Acrylnägel und Shellac alle das gleiche? Und können alle auf die gleiche Art und Weise entfernt werden?

Die Gel-Maniküre ist der Klassiker unter den Kunstnägeln. Es gibt sie schon am längsten und sie ist bis heute die meistverbreitete künstliche Maniküre. Das liegt vor allem an ihrer Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Das unter UV-Licht oder LED-Licht ausgehärtete Gel hält ewig und muss erst nach rund vier Wochen erneuert werden, wenn die Gelschicht auswächst.

Shellac hingegen wird von seinen Fans für den besonders natürlichen Look gefeiert. Der Kunstnagel wird nämlich deutlich dünner aufgetragen als vergleichsweise Builder-Gel oder Acrylat. Wodurch er zwar weniger Spielraum zum Modellieren frei lässt und eher „nur“ zwei Wochen lang hält, dafür aber aussieht wie klassischer Nagellack.

UV-Folien sind ähnlich dünn wie Shellac können dir aber noch mehr Designs und Stylingmöglichkeiten bieten. Dank der Folien kann man auch sehr kleinteilige, kreative Designs ohne eigene künstlerische Skills auf den Nagel bringen. Alle drei dieser ersten Optionen werden unter spezifischen Lampen ausgehärtet und so lange haltbar gemacht. Acryl bildet da die große Ausnahme.

Die Acryl-Maniküre ist von allen Optionen die robusteste und damit die perfekte Wahl für Menschen mit brüchigen Nägeln. Das super harte Acrylat wird aus einem Pulver und einer speziellen Flüssigkeit angemischt, Schicht für Schicht auf den Naturnagel aufgetragen und an der Luft getrocknet. Das Ergebnis kommt optisch dem Gelnagel am nächsten, ist aber noch widerstandsfähiger

Daher bedarf es einiger Schritte, um das Acrylat vorsichtig, schonend und sicher wieder vom Naturnagel zu entfernen, ohne diesen zu beschädigen.

Kunstnägel selber entfernen: Diese Tools brauchst du

Um die super robusten Acrylnägel zu entfernen, benötigst du einige sorgfältig durchgeführte Schritte und die richtigen Tools. Das wohl wichtigste darunter ist ein Nagellackentferner mit Aceton. Während man, um klassischen Nagellack zu entfernen, eher Mittel ohne Aceton wählen würde, braucht man zur Entfernung von Acrylnägeln das starke Lösungsmittel. Denn auch wenn es den Nagel und die umliegende Haut austrocknen kann, benötigst du Aceton, um das harte Acrylat aufzulösen. Um deine Nägel und die Haut an den Fingern anschließend wieder mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen, solltest du zu Nagelöl und Handcreme oder zu einem speziellen Nagel-Serum greifen.

Was du sonst noch benötigst:

Acrylnägel Schritt für Schritt zu Hause entfernen

Ich habe hier auch schon mal die einzelnen Schritte zum Entfernen von Gelnägeln besprochen. Die Technik kommt dieser zum Acrylnägel-entfernen schon sehr nahe, da auch die Kunstnägel ähnlich aufgebaut sind. Allerdings musst du, um Acrylnägel zu entfernen, noch etwas mehr Geduld mitbringen als bei Gelnägeln gefragt ist. Mit ausreichend Zeit und Feingefühl kannst du sie aber problemlos und sicher abnehmen, ohne dem Nagel darunter zu schaden.

1. Schritt: Kürzen

Acrylnägel sind meist länger als deine natürlichen Nägel. Als ersten Schritt kannst du also den Kunstnagel mit einer groben Feile auf die Länge deiner natürlichen Nägel kürzen. Achte aber darauf, deinen Naturnagel nicht gleichzeitig mit abzufeilen.

2. Schritt: Feilen

Mit einer Polierfeile oder einem Buffer kannst du nun die oberste Schicht des Acrylats abfeilen. Feile dabei immer in einer Richtung, ohne mit der Feile hin und her zu sägen, übe möglichst wenig Druck aus und hör auf, bevor die Feile auf den Naturnagel stößt.

3. Schritt: Einweichen

Inzwischen sollte nur noch eine dünne Acryl-Schicht auf deinem Nagel sein. Diese wird in Aceton getränkt und dadurch vom Nagel gelöst. Um deine Nägel einzuweichen und die nötige Einwirkzeit zu erreichen, gibt es mehrere Methoden.

Die gängigste DIY-Technik für zu Hause: Zerschneide Wattepads in zehn kleine Stücke, die etwa so groß sind wie deine Nägel und leg zehn Stückchen Alufolie bereit, die du um deine Fingerkuppen wickeln kannst.  Tränke dann die Wattepads mit der Aceton-Lösung und befestige sie mit einer Alu-Kappe für jeden Finger auf deinem Nagel.

Alternativ kannst du aber auch fertige Polish Remover Wrap Pads kaufen, die bereits zugeschnitten und ready to use sind, oder du holst dir kleine Kappen aus Silikon oder Kunststoff, um Pads auf deinen Fingern zu fixieren. Gerade wenn du regelmäßig Acrylnägel selbst entfernen willst, dann lohnt es sich in wiederverwendbare Produkte zu investieren.

4. Schritt: Einwirken

Nach rund 20 Minuten sollte die dünne Acrylschicht aufgeweicht sein. Du kannst zunächst eine Alu-Kappe abnehmen und testen, ob die Acryl-Reste sich mit einem Rosenholzstäbchen abschieben lassen. Wenn nicht, kannst du sich noch etwas länger im Aceton ziehen lassen, ansonsten sind sie ready für den nächsten Schritt.

5. Schritt: Abschieben

Wenn das Acryl zu einer weichen gummiähnlichen Masse geworden ist, lässt es sich ganz einfach mit einem Rosenholzstäbchen oder Nagelhautschieber abschaben. Vermeide es dabei möglichst über den Naturnagel zu kratzen, indem du besonders sanft vorgehst.

6. Schritt: Pflegen

Nach der 20- bis 30-minütigen Einwirkzeit in der Aceton-Lösung haben deine Nägel jetzt extra viel Pflege und Feuchtigkeit verdient. Nutze dafür am besten ein Nagelöl oder Nagelserum für deine Nägel und eine Handcreme für die Haut deiner Finger. Am besten gönnst du deinen Händen zusätzlich noch ein abendliches Pflege-Extra in Form einer Hand-Maske und eine Pause vom Acryl, damit sie sich regenerieren können.

Acrylnägel im Salon entfernen lassen

Um ganz sicherzugehen, dass man seine Nägel nicht beschädigt, ist es ratsam Kunstnägel im Kosmetikstudio entfernen zu lassen. Gerade wenn du im Umgang mit Feilen und Co. nicht besonders geübt bist, lohnt es sich deine Nägel in die Hände von Profis zu legen.

Kann man Kunstnägel mit Hausmitteln entfernen?

Acrylnägel ohne Aceton entfernen? Klingt verlockend, allerdings löst kein Hausmittel das Acrylat so zuverlässig wie die Aceton-Lösung. Es ist also wesentlich sinnvoller zu dem austrocknenden, aber wirkungsvollen Lösungsmittel zu greifen und deine Nägel anschließend mit reichhaltiger Pflege zu versorgen, als Hausmittel wie Spülmittel, Zitronensäure oder Öl an deinen Acrylnägel zu testen.

Die wohl schonendste Alternative zum Aceton-Entferner wäre, Acrylnägel einfach herauswachsen zu lassen. Alles, was du dafür brauchst, ist viel Geduld und eine grobe Feile. Damit feilst du deine Kunstnägel so kurz wie möglich und überlässt sie dann ihrem Schicksal.

Nach etwa sechs bis acht Wochen sollte dein Nagel so weit nachgewachsen sein, dass von dem Acrylnagel nichts mehr übrig ist. Während dieser Zeit kannst du deine Nägel immer wieder vorsichtig etwas kürzer feilen und mit einem Buffer den Übergang zwischen Acryl und Naturnagel verblenden.

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