Wer nicht bei TikTok die neusten Beauty-Trends verfolgt, wird bei "Mewing" wahrscheinlich eher an das Miauen Katzen denken, als an eine markante Kinnpartie. Denn genau das bedeutet der Begriff übersetzt. Doch der Beauty-Trend hat auf der Social-Media-Plattform TikTok bereits über zwei Milliarden Views! Wie die Praxis ein Doppelkinn verschwinden lassen und für eine gestraffte Kinnpartie sorgen soll, verraten wir dir hier.
Auf der Social-Media-Plattform kursiert derzeit ein Trend, den angeblich viele Stars auf dem roten Teppich anwenden, um auf Fotos besonders gut auszusehen. Und das nutzen dank der Videos nun auch Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen - die aber trotzdem eine markante Kinnpartie auf ihren Selfies haben möchten.
Das "Mewing" hat dabei nichts mit dem Miauen zu tun, sondern ist nach seinem Erfinder Dr. John Mew benannt, einem Zahnarzt, der sich schon vor Jahrzehnten für diese Technik ausgesprochen hat. Doch was ist das "Mewing" überhaupt? Bei der Technik wird die Zunge an den Gaumen gepresst, sodass die Haut am Kinn gespannt und die Haut unter dem Kinn etwas angehoben wird. Das funktioniert so:
Schließe den Mund und presse deine Lippen leicht aufeinander.
Presse die Zähne leicht zusammen.
Drücke die Zunge an den Gaumen, wie du es auch beim Schlucken machen würdest.
Content Creatorin @carolinehannibal zeigt dir, wie die Technik funktioniert:
Hauptsächlich wird die Technik, bei der die Zunge an den Gaumen gepresst wird, für Fotos genutzt. So entsteht eine definierte, gestraffte Kieferpartie. Wer die Pose nur für ein paar Sekunden halten will, kann so auf jeden Fall sofort sichtbare Effekte sehen.
Erhoffst du dir aber langfristige Effekte von der Technik, dann gibt es dafür bisher leider keine wissenschaftlichen Beweise. Experten und Expertinnen raten eher davon ab, "Mewing" über einen längeren Zeitraum auszuprobieren. Es ist nicht nur sehr anstrengend, die Pose den ganzen Tag über zu halten, es können noch dazu negative Auswirkungen drohen.
Achtest du einmal bewusst darauf, dann wird dir auffallen, dass deine Zähne sich bei einer entspannten Gesichtshaltung gar nicht berühren. Das ist auch gut so, denn reiben die Zähne aneinander, nutzen sie ab und es können sogar Risse im Zahnschmelz entstehen.
Außerdem kann es durch das "Mewing" dazu kommen, dass du Kieferverspannungen oder sogar eine Fehlstellung bekommen kannst. So führt die unnatürliche Zungen- und Kieferhaltung im schlimmsten Fall zu Schmerzen im Mund, Kiefer und im Nacken oder zu Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne, zu Kopfschmerzen oder Migräne.
Bei diesen negativen Auswirkungen wird von vielen Experten und Expertinnen daher eher von der Technik abgeraten.
Möchtest du deine Kinnpartie straffen und einen langfristigen Effekt sehen, dann eignen sich andere Methoden deutlich besser als das "Mewing". Dazu zählen:
Gesichtsmassagen: Regelmäßige Massagen der Kinnpartie stimulieren Muskeln, Haut, Lymphsystem und Bindegewebe auf natürliche Weise und regen die Durchblutung an. Durch die verbesserte Blutzirkulation wird die Haut elastischer und glatter. Dafür kannst du auch einen Gesichtsroller oder einen Gua Sha Stein zur Hilfe nehmen.
Ebenso können Übungen aus dem Gesichtsyoga positive Effekte zeigen.
Auch eine gesunde Ernährung und das Trinken von ausreichend Wasser können gegen ein Doppelkinn helfen, da so Fett abgebaut werden kann. Hier ist es jedoch schwer zu beeinflussen, an welcher Stelle der Fettabbau passiert.
Achte auf deine Körperhaltung. Das kann zwar nicht beeinflussen, ob du ein Doppelkinn oder eine straffe Kinnpartie hast. Jedoch wirkt die Haut ganz anders, wenn du dein Kinn weg von der Brust ziehst.