Die Nase läuft und ihr spürt ein unangenehmes Kratzen im Hals? Im Herbst und Winter hat die Erkältung Hochsaison. Ist eine Erkältung bereits da, fragen sich Betroffene, welche Maßnahmen helfen können, um die Dauer einer Erkältung zu verkürzen und Symptome zu lindern. Welche Hausmittel helfen neben Medikamenten gegen Husten, Halsschmerzen und Schnupfen?
Gerade zu Zeiten erhöhter Vorsicht kann eine Erkältung nicht nur aufgrund der Symptome richtig unangenehm werden: beim Husten oder Niesen erntet man von Nebenstehenden oft abwertende Blicke und fühlt sich deshalb häufig auch stigmatisiert. Außerdem möchte man andere - insbesondere Risikogruppen, wie ältere Menschen – nicht anstecken, gerade weil man sich oft nicht sicher ist, welches Virus hinter der Erkrankung steckt. Doch was hilft gegen Erkältung? Neben einer medikamentösen Therapie kann man auch mit gängigen Hausmitteln die Symptome lindern und eine Erkältung schnell loswerden und die Dauer der Erkältung somit verkürzen.
Um Husten und Schnupfen schnell loszuwerden, hilft Inhalieren mit Salz, Kamille oder ätherischen Ölen (insbesondere Eukalyptus-, Thymian- oder Fichtennadel-Öl). Dafür in eine Schüssel mit heißem Wasser drei Esslöffel Salz oder eine Hand voll Kamillenblüten geben und den Dampf anschließend mit Handtuch über dem Kopf ca. 5 Minuten einatmen. Kräuterzusätze wie Thymian, Eukalyptus, Pfefferminz oder Fichtennadel sind besonders bei Husten zu empfehlen.
Quarkwickel helfen bei Halsschmerzen. Dazu wird Quark auf den Hals aufgetragen und dann mit einem Tuch abgedeckt. Das wirkt kühlend und verschafft Linderung. Wenn der Quark getrocknet ist, kann der Wickel wieder abgenommen werden. Oder man versucht es mit Kartoffelwickeln: Dazu werden zwei bis drei gekochte Kartoffeln in einem Stofftuch zusammengedrückt und das Tuch um den Hals gelegt. Man sollte nur darauf achten, dass die Kartoffeln nicht zu heiß sind, sonst besteht Verbrennungsgefahr.
Wenn bei einer Erkältung der Kopf schmerzt, kann Pfefferminzöl helfen. Auf die Schläfen aufgetragen, lindert es das unangenehme Gefühl. Auch bei Bronchitis und Husten kann Eukalyptusöl helfen. Zuerst die Haut mit einer neutralen, unparfümierten Creme einreiben und dann 3-5 Tropfen Eukalyptusöl darauf gegeben. Die Körperwärme aktiviert das Öl und die daraufhin eingeatmeten Dämpfe befreien die Atemwege.
Eukalyptusöl eignet sich auch als Badezusatz für ein Erkältungsbad. Ein heißes Vollbad tut vielen Menschen bei einer Erkältung gut, lindert Gliederschmerzen und regt die Durchblutung der Schleimhäute an. Allerdings sollte man auf heißes Baden bei einer Erkältung verzichten, wenn Fieber besteht. Das könnte den Kreislauf zu sehr schwächen.
Die ätherischen Öle der Petersilie wirken äußerlich angewendet entzündungshemmend und können bei Ohrenschmerzen Linderung verschaffen. Dazu etwa zwei Hände voll frischer Petersilie ganz fein schneiden, auf die Mitte eines Leinentuchs geben und daraus ein kleines Päckchen formen, das anschließend auf das schmerzende Ohr gelegt wird. Dort kann es bis zu zwei Stunden bleiben.
Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung lässt die Schleimhäute abschwellen, der Schleim wird herausgespült und Keime werden abgetötet. Nasenspülungen gibt es in der Apotheke.
Hühnersuppe wirkt antibakteriell und hemmt dadurch Infekte der oberen Atemwege. Das konnten Forscher der Universität Nebraska in einer Untersuchung wissenschaftlich belegen. Das Ergebnis: Inhaltsstoffe der Hühnersuppe blockieren weiße Blutkörperchen, die Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute auslösen. Am besten selber kochen! Apropos: auch Lebensmittel mit Vitamin C können das Immunsystem stärken und dabei helfen, Erkältungen positiv zu beeinflussen.
Gegen Entzündungen von Hals und Mandeln helfen ätherischen Öle in Salbei- und Kamillentee. Gut durchziehen lassen und anschließend 5-10 Minuten intensiv gurgeln. Funktioniert auch mit Salzwasser!
Lindert die Beschwerden bei Husten: Dazu eine Zwiebel in Würfel schneiden und mit Zucker bestreuen. Etwa eine Stunde warten und den Saft, der sich gebildet hat, einnehmen.
Viel trinken: hartnäckiger Schleim löst sich am besten bei verstärkter Flüssigkeitsaufnahme, außerdem wird der Flüssigkeitsverlust durch stärkeres Schwitzen ausgeglichen. Am besten viel Kräutertee (z.B. Thymian- oder Salbeitee) schlürfen.
Viel Zink zu sich nehmen! Das Spurenelement steckt vor allem in Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen und Eiern und verkürzt nachweislich die Dauer einer Erkältung.
Betacarotin ist jetzt wichtig: Die Vorstufe von Vitamin A (z.B. in Karotten) unterstützt die Abwehrfunktion der weißen Blutkörperchen.
Stress vermeiden, viel Schlaf und Ruhe: Der Körper benötigt alle Kraft, um gegen die Viren anzukämpfen, deshalb sollte man ihm ausreichend Erholung gönnen und jeglichen Stress vermeiden.
Möglichst viel frische Luft: Ein Spaziergang vor dem Schlafengehen ist optimal. Aber auch regelmäßiges Stoßlüften der Räume ist wichtig!
Warm einpacken: Dicke Socken, ein Schal und eine Wärmflasche sind bei einer Erkältung zu empfehlen, denn eine erhöhte Körpertemperatur tötet die Viren im Blut schneller – deshalb sollte man auch leichtes Fieber bei Grippe und Erkältung nicht gleich mit fiebersenkenden Mitteln bekämpfen. Ausschwitzen lautet die Devise!
Damit eine Erkältung erst gar nicht so richtig zum Ausbruch kommt, sollte man bereits beim ersten Kratzen im Hals die körpereigenen Abwehr-und Selbstheilungskräfte stärken. Rezeptfreie, natürliche Komplexmittel aus der Apotheke können hier ansetzen und eine Erkältung oft noch abwenden.