Super, wenn Frauen gut aussehen. Noch besser: Wenn sie ihren Weg gehen, findet Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas.
Text: Charlotte Andersson
Bei gesellschaftlichen Fragen muss Priyanka Chopra Jonas in keine Rolle schlüpfen. Seit langem engagiert sich die Schauspielerin für die Rechte von Kindern und Frauen. International bekannt ist die 41-Jährige aber vor allem für ihre Bollywood-Karriere, für Rollen in Hollywood-Produktionen „Baywatch“ und „Matrix Resurrected“ und aus Werbekampagnen wie aktuell als Gesicht der Kosmetikfirma Max Factor. Make-up boostet das weibliche Selbstbewusstsein, aber das allein reiche nicht, so die gebürtige Inderin.
Ihr erster Gedanke, wenn Sie den Begriff Female Empowerment hören?
Ich finde, er wird in letzter Zeit exzessiv benutzt. Gefühlt ist heute alles eine Möglichkeit, Frauen zu stärken. Deshalb kennen viele die eigentliche Bedeutung nicht mehr. Es braucht eine neue Definition.
Wie könnte die aussehen?
Räume, in denen sich Frauen entfalten können, ohne gläserne Decken – solche Räume zu schaffen, bedeutet für mich Female Empowerment.
Gerade im Job stoßen viele an solche Decken. Ihr Rat an andere Frauen?
Für mich ist weibliche Solidarität die einzige Lösung. Solche Veränderungen müssen wir gemeinsam herbeiführen.
Was, wenn man dabei Widerstand erfährt? Die Film-Branche gilt trotz vieler Proteste immer noch als frauenfeindlich.
Und doch tut sich etwas. Früher hätten wir gar nicht über solche Fragen gesprochen. Da ging es meist um weibliche Machtkämpfe am Set. Die Vorstellung, Frauen würden einander ständig kritisch beäugen – das müssen wir verlernen.
Was tun Sie, um bei sich zu bleiben?
Ich versuche, meinen Ehrgeiz nicht mehr so sehr mein Leben bestimmen zu lassen. Stattdessen verbringe ich Zeit mit Familie und Freunden, achte auf mich und frage mich häufiger, was mir guttut.
Nämlich?
Morgens nach dem Aufstehen trinke ich statt Espresso heute lieber ein Glas Wasser mit Zitrone. Ich lese ein paar Seiten, das Handy bleibt erstmal aus. Die Lösung liegt darin, mental präsent zu sein.