Annemarie Carpendale verrät ihr Geheimrezept für ein starkes Selbstbewusstsein

Annemarie Carpendale im myself-Interview

Liebe Frau Carpendale, sind Sie schon immer so selbstbewusst gewesen?

Annemarie Carpendale: Ich würde sagen "anders selbstbewusst". Als Kind war ich sicherlich nicht immer die Erste, die ´hier´ gerufen hat, wenn es darum ging, auf der Bühne zu stehen. Meinem kleinen Bruder habe ich aber natürlich immer gesagt, wo es lang ging (lacht).

Was sind Ihre Tipps, um das Selbstbewusstsein zu stärken?

Mit 16 war ich ein paar Monate in Amerika und schon da habe ich gemerkt: Wenn einem die Kassiererin im Supermarkt ein nettes Kompliment macht, hat mich das viel positiver durch den Tag gehen lassen. Wir Deutschen sind leider eher ein bisschen neidisch unterwegs, was ich schade finde. Wenn wir lernen würden, die Stärken der anderen positiver wahrzunehmen und sich für andere mehr zu freuen, dann würde das bei anderen auch das Selbstbewusstsein stärken. Es würde unserer Gesellschaft gut tun, wenn wir uns gegenseitig mehr Komplimente machen und öfter mal ein Lächeln verschenken.

Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach gutes Aussehen für ein selbstbewusstes Auftreten?

Gutes Aussehen liegt ja im Auge des Betrachters. Ich finde es schön, dass es gerade immer mehr zum ´Trend´ wird, Menschen unabhängig von Kilos, Idealmaßen, Haut-, Haarfarben oder Kurven schön zu finden. Und ja, dass ich mich selber mag und schön finde, ist wichtig, um das auch ausstrahlen zu können. Das ist ja ein Kreislauf: Wenn man sich vor Augen führt, was man für Stärken hat und worin man gut ist, dann stärkt uns das von innen heraus. Solche Dinge geben Kraft für ein starkes Lächeln und mehr Selbstbewusstsein.

„Ein selbstbewusstes, starkes Lächeln ist die Hauptzutat für eine gute Beziehung zu sich selbst und zu anderen.“

Was kann man tun, wenn man sich in seiner Haut nicht wohlfühlt und unzufrieden mit seinem Aussehen ist? 

Naja…da sag ich jetzt nichts Neues: Sport, Bewegung und frische Luft helfen natürlich total - obwohl ich da selbst nicht so konsequent bin - aber man fühlt sich danach auf jeden Fall besser! Also immer mal wieder aufs Rad schwingen statt das Auto nehmen, das macht einen frischen Teint und bessere Laune. Ich finde es auch total ok, wenn Menschen was dafür tun, um sich schön oder schöner zu fühlen - zur Kosmetikerin gehen oder eine Zahnkorrektur machen - solange man sich nicht komplett umoperiert und zur Standard-Schlauchlippen-Instagramerin wird, habe ich nichts dagegen.

Gibt es auch Situationen, in denen Sie unsicher sind? 

Klar! Man kann mich easy als Moderatorin vor mehrere Millionen Zuschauer stellen, aber wenn ich vor meinem Freundeskreis oder meinen Kollegen was sagen muss, dann bin ich eher klein mit Hut. Bei "The Masked Singer" musste ich auch komplett aus meiner Komfortzone treten. Eigentlich wollte ich nie live im Fernsehen singen! Dann kam's anders (lacht). In solchen Situationen mache ich mir immer klar, wie viel wichtiger es ist, Dinge zu wagen, neue Sachen auszuprobieren, auch wenn man vielleicht nicht überall der Beste ist. Ich finde es viel mutiger, wenn man etwas probiert, was außerhalb der eigenen Komfortzone liegt. So was rechne ich auch bei meinen Mitmenschen viel höher an. Mit solchen Gedanken kann ich mein Selbstbewusstsein stärken.

„Je relaxter man wird, je weniger man den Drang verspürt, alles zu überschminken, desto mehr wirkliches Selbstwertgefühl bekommt man.“

Haben Sie Tipps, um selbstbewusst aufzutreten, obwohl man sich vielleicht nicht so fühlt? 

Sich immer wieder klar machen, dass andere auch nicht perfekt sind, auch nicht alles können oder makellos sind. Manchmal ist das Unperfekte sogar viel liebenswerter und sympathischer. Ich muss nicht alle meine Moderationssätze perfekt auswendig gelernt runter rattern. Viel wichtiger ist, dass sie unperfekt, aber dafür ECHT und mit Leben gefüllt sind. Sei mehr Du selbst, – das beeindruckt die anderen viel mehr als eine perfekte leere Hülle! Ganz schön viel ´perfekt´ in einer Antwort (lacht).

Würden Sie sagen, dass sich das eigene Selbstwertgefühl im Laufe des Lebens verändert? 

Klar, man wird bei allem ein bisschen entspannter. Das ist so wie bei der ersten Macke im Auto oder im neuen Handy - da ist man noch ganz aufgeregt. Nach ein paar Wochen oder Monaten interessiert es einen aber nicht mehr. So ungefähr ist das auch mit der ersten Falte. Man merkt über die Jahre, dass man garantiert nicht die meisten Komplimente oder Blicke bekommt, wenn man den schicksten Lippenstift aufgetragen hat, sondern eher, wenn man mal ungeschminkt aus dem Haus geht und trotzdem lacht und sich nicht versteckt. Je relaxter man wird, je weniger man den Drang verspürt, alles zu überschminken, desto mehr wirkliches Selbstwertgefühl bekommt man.

„Ich finde es auch gut, wenn Menschen etwas dafür tun, um sich schön oder schöner zu fühlen, ob man nun zur Kosmetikerin oder zur Zahnkorrektur geht.“

Worauf achten Sie bei Ihrem Gegenüber als Erstes? Was überzeugt Sie, dass jemand selbstbewusst ist?

Das gesamte Auftreten, aber vor allem ein selbstbewusstes, starkes Lächeln. Das ist die Hauptzutat für eine gute Beziehung zu sich selbst und anderen.

Welche selbstbewussten und starken Frauen inspirieren Sie?

Alle Mamas im Freundeskreis, die nebenbei noch einen Job haben oder große Projekte wuppen, beeindrucken und inspirieren mich. Ganz besonders die Alleinerziehenden. Unglaublich, was sie tagtäglich leisten. So finde ich zum Beispiel auch Stars wie Charlize Theron bewundernswert. Sie engagiert sich humanitär, lässt sich scheinbar nicht davon beeindrucken, ob sie gerade in einer Beziehung ist oder nicht und zieht ihren Adoptionswunsch einfach alleine durch. Man weiß natürlich nicht, was alles dahinter steckt, aber von außen wirkt es so, als ob sie selbstbewusst und klar ihren eigenen Weg geht, no matter what ...

Inwiefern kann DR SMILE dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken? Was war Ihre Erfahrung?

Mir war früher gar nicht so bewusst, wie wichtig Zähne eigentlich sind. Aber je öfter man ein Kompliment dafür bekommt, desto mehr weiß man es wertzuschätzen. Und das wiederum inspiriert einen, noch häufiger und noch offener auf Menschen zuzugehen und sie anzulächeln. Wenn man sich wohl in seiner Haut fühlt, geht man ganz anders auf Menschen zu. Und so ein schönes Lächeln kann wirklich jeder haben!