Hinter dem schönen Schein so mancher Pflanze verbirgt sich aber eine gefährliche Falle: viele Zimmerpflanzen sind giftig. Giftstoffe schützen Pflanzen in der freien Natur vor Fressfeinden, Bakterien und Pilzen. Für Haustiere und Kleinkinder stellen sie aber eine Gefahr dar. Umso wichtiger ist es, deine Pflanzen zuhause genau zu kennen.
Leider sieht man es einer Pflanze in der Regel nicht an, ob sie giftig ist oder nicht. Wir verraten dir, welche sieben Zimmerpflanzen giftig sind.
Ein absoluter Star unter den Zimmerpflanzen ist die Monstera, auch Fensterblatt genannt. Mit ihren großen Blättern verleiht sie jedem Raum ein tropisches Flair. Doch in ihrem Pflanzensaft befinden sich giftige Stoffe, unter anderem Calciumoxalat. Das ist ein spezielles Salz der Oxalsäure. In der Natur dient es der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden. Wenn Hunde, Katzen oder Kleinkinder an der Pflanze knabbern, kann das zur Reizung der Schleimhäute, Schwellungen oder Geschwüren führen.
Das Einblatt ist auch unter dem Namen Spathiphyllum bekannt. Die Pflanze stammt überwiegend aus Venezuela und Kolumbien. Mit ihren langen grünen Blättern und den bunten Blüten hat sie sich inzwischen auch hierzulande als Zimmerpflanze einen Namen gemacht. Für Hunde, Katzen und Menschen ist die Pflanze allerdings giftig, denn sie enthält eine große Menge Oxalsäure. Bei versehentlichem Verzehr der Pflanze kommt es zu Halsschmerzen, Bauchschmerzen, im schlimmsten Fall zu Atemnot und Lähmung. Außerdem enthalten die Blätter der Pflanze Scharfstoffe, die schon beim Anfassen zu Reizungen der Haut führen können.
Die langen Triebe der Efeutute eignen sich hervorragend für Blumenampeln oder als Dekoration auf Regalen und Schränken. Tipp: Mehr zum Thema „Wohnen mit Pflanzen“ findest du in unserem Buch (auf Amazon*). Sie ist besonders pflegeleicht und zählt deshalb zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Doch leider ist auch die Efeutute giftig. Denn ihre Pflanzenteile enthalten Calziumoxalatkristalle. Beim Verzehr werden diese giftigen Stoffe freigesetzt und geraten in den Mund- und Rachenraum. Dann kann es zu Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, Schwellungen, Kopfschmerzen oder sogar zu Herzrasen kommen. Eine Vergiftung ist sowohl für Menschen als auch für Hunde und Katzen gefährlich.
Der Christusdorn, auch unter dem Namen Euphorbia milii bekannt, stammt ursprünglich aus Madagaskar. Die Pflanze bildet rote Blüten und kann bis zu 90 Zentimeter hoch werden. In ihrem Pflanzensaft kommen Triterpene und Diterpenester vor. Das sind Naturstoffe, die die Pflanze zur Abwehr nutzt, für Hunden und Katzen allerdings gefährlich werden können. Wenn sie an den Blättern knabbern, kann es zu Durchfall, Erbrechen und Reizungen kommen. Gerät der Saft der Zimmerpflanze in die Augen der Vierbeiner, kann das sogar eine vorübergehende Blindheit auslösen. Für Menschen ist der Saft der Pflanze nicht so gefährlich wie für Tiere, beim Verzehr können aber trotzdem Symptome einer Vergiftung wie Reizungen und Übelkeit auftreten.
Mit ihren farbenfrohen Blüten zählt auch das Alpenveilchen zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen. Sie blüht von September bis April und sorgt damit im Winter für Farbtupfer in den eigenen vier Wänden. So unschuldig die Zimmerpflanze auch auf den ersten Blick scheint; leider sind alle ihre Pflanzenteile giftig. Besonders gefährlich ist die Knolle des Alpenveilchens. Diese enthält den Pflanzenstoff Saponin, das schützt die Zimmerpflanze vor Pilzbefall. Bei Menschen und Tieren führt schon eine geringe Menge Saponin zu Vergiftungen, dann kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.
Auch die farbenfrohe Amaryllis zählt zu den giftigen Pflanzen. Ihre Knolle ist genau wie beim Alpenveilchen besonders giftig. Bei empfindlichen Menschen genügt schon der Kontakt mit der Haut, um Reizungen hervorzurufen. Der Verzehr führt zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen oder sogar Herz-Rhythmus-Störungen – bei Menschen sowie auch bei Tieren.
Die schöne Dieffenbachie ist auch unter dem Spitznamen Giftaron bekannt, denn all ihre Pflanzenteile sind giftig. Das Gift der Zimmerpflanze ist so stark, dass schon wenige Gramm beim Menschen eine tödliche Wirkung haben können. Die Pflanze enthält unter anderem Calciumoxalat, Saponine und Scharfstoffe. Kommt der Saft der Zimmerpflanze mit der Haut in Berührung, entstehen Rötungen, Reizungen oder Blasen. Bei versehentlichem Verzehr der Pflanzenteile treten sowohl bei Menschen als auch bei Tieren Symptome einer Vergiftung auf, darunter brennende Schleimhäute, Erbrechen, Durchfall und Lähmungserscheinungen.
Vergiftungen, Durchfall, Erbrechen, Atemnot – das klingt alles dramatisch. Aber keine Sorge, du musst nicht alle giftigen Pflanzen aus deinem Zuhause verbannen. Es reicht schon, wenn du ein paar Dinge beachtest. So solltest du beim Umtopfen, Schneiden oder Abstauben der giftigen Zimmerpflanzen immer Handschuhe tragen. So vermeidest du, dass kleine Teile der Knollen oder Pflanzensäfte an deine Finger und dann vielleicht versehentlich in die Augen oder den Mund geraten. Auch Hautirritationen vermeidest du dadurch. Selbst im abgelaufenen Gießwasser sind oft Rückstände der giftigen Stoffe zu finden. Wenn du das Wasser wegkippst, gilt deshalb ebenfalls die Handschuhpflicht. Wenn du Kleinkinder oder Haustiere hast, solltest du die Pflanzen immer außer Reichweite stellen. Mit diesen einfachen Vorsichtsmaßnahmen können du und deine grünen Mitbewohner ohne Probleme weiterhin zusammenleben.