Schon mal überlegt, ob der neue Siegelring überhaupt zum eigenen Typ passt? Denn genau wie bei Klamotten gibt es bestimmte Stücke, die uns stehen und andere eben nicht. Doch wie findet man heraus, was für ein Schmucktyp man ist? Und worauf sollte man beim Shoppen achten? Und ist es ein No-Go, Gold und Silber zu kombinieren? Alle Antworten gibt’s im Schmuck-Guide.
Das Armband, das man im ersten gemeinsamen Urlaub mit dem Liebsten gekauft hat oder Omis Siegelring: Die schönsten Schmuckstücke sind die, mit denen man besondere Erinnerungen verbindet. Wer sie trägt, kann eigentlich nichts falsch machen – oder fragt sich zumindest nicht, ob das Teil wirklich gut aussieht. Anders ist das, wenn man gezielt nach einem neuen Accessoire sucht. Zum Beispiel für einen besonderen Anlass wie eine Hochzeit – oder um sich nach einer stressigen Zeit im Job mal selbst zu belohnen (tut man viel zu selten!). Dann macht es Sinn, Kette, Ohrringe und Co. so auszuwählen, dass sie den eigenen Typ und Modestil unterstreichen. Dafür ist es aber erstmal wichtig zu wissen, welcher Schmucktyp man ist.
Klar, in erster Linie ist es natürlich Geschmackssache, für welches Schmuckstück man sich entscheidet. Nicht jeder findet XXL-Ohrringe à la Beyoncé toll. Und nicht alle Frauen mögen puristische Ringe, Ketten und Co., wie sie beispielsweise die Münchner Designerin Saskia Diez entwirft. Dennoch gibt es eine Orientierungshilfe beim Schmuck-Shopping: der eigene Hautton. Denn ob Gelbgold oder Silber passt, hängt von der Färbung der Haut ab. Weißgold steht hellen Typen mit rosafarbener Haut. Ebenso wie Silber und Platin. Gelbgold sieht super zu dunkler, gelblicher oder leicht gebräunter Haut aus. Wer seinen Hauttyp nicht genau einschätzen kann, schaut sich am besten die Venen an den Handgelenken an: Sind diese eher blau oder grün?
• Bei blauen Venen hat die Haut eher kühle Grundtöne – diesen Hauttypen stehen Platin, Silber und Weißgold besonders gut.
• Wirken die Venen grün, geht der Hautton ins Gelbliche. Disem Hauttypen steht Gelbgold.
• Sind die Venen irgendwo zwischen Blau, Grün und Violett, handelt es sich um einen neutralen Hautton, dem alle Metallvarianten stehen.
• Nicht happy mit diesem Prinzip? Eigentlich mögt ihr lieber Gold, seid diesen Regeln zu Folge aber ein Silbertyp? Wie wär’s mit Roségold? Das steht beiden Typen.
Nicht nur Hautfarbe und Material sollten im Idealfall matchen, das perfekte Schmuckstück sollte auch zur Gesichtsform passen. Auch hier gilt natürlich: Wer Lust auf Kreolen hat und sich damit mag, sollte welche tragen. Schließlich sind wir schön, wenn wir uns schön fühlen! Aber: Zumindest in der Theorie eignen sich runde Schmuckstücke wie Kreolen am besten für Frauen mit eckigen oder länglichen Gesichtern – als Gegenstück quasi. Für alle mit runden Gesichtern ist Schmuck toll, der optisch streckt, zum Beispiel schmale Ohrhänger oder zarte Ketten, die nicht zu eng am Hals anliegen. Und wer eine ovale Gesichtsform hat? Der darf alles tragen, Jackpot! Denn hier muss optisch nichts gelängt oder verkürzt werden.
Und wie sieht’s mit Ringen und Armbändern aus? Unser Tipp: Auf die eigenen Proportionen abstimmen! An großen Händen sehen XXL-Ringe toll aus, zarte Ringe passen zu kleineren Händen. Hat man breite Handgelenke, dürfen Armbänder und – reifen gerne massiver ausfallen. Zu schmalen passt filigraner Schmuck. Doch abgesehen von Form und Farbe: Worauf sollte man Wert legen, wenn man auf der Suche nach einem Schmuckstück ist, das einen im Idealfall das ganze Leben lang begleitet?
Was ist die richtige Wahl, Echtschmuck oder Modeschmuck? Das ist die zentrale Frage beim Shopping. Würde man allein nach dem Preis gehen, wäre es klar, wer das Rennen macht. Und an sich ist Modeschmuck ja auch eine super Sache. Schließlich kann man damit Trends mitmachen – in dieser Saison zum Beispiel Perlen – ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen. Doch für immer bleibt er uns garantiert nicht erhalten, denn dafür ist er nicht hochwertig genug verarbeitet. Und das ist das Nervigste an „unechtem“ Schmuck: Er färbt oft ab. Das liegt an seinem Material, denn meistens setzt sich Modeschmuck aus Messing und vergoldeten Rohstoffen zusammen. Kommen diese mit Wasser oder Schweiß in Kontakt, läuft der Schmuck an. Oxidation nennt sich dieser Prozess, der zu unschönen schwarzen oder grünen Verfärbungen auf unserer Haut führt. Ganz vermeiden lässt sich das meistens nicht, aber man kann zumindest ein bisschen vorbeugen: Zum Beispiel indem man vor dem Händewaschen seine Ringe abnimmt, den Schmuck immer in Schachteln verpackt und nicht in feuchten Räumen wie dem Bad aufbewahrt.
Bei klassischen, zeitlosen Stücken macht es Sinn, in Echtschmuck zu investieren. Dieser wird in den meisten Fällen von Hand aus hochwertigen Metallen wie Gold, Silber oder Platin gefertigt. Ein erstes Indiz für gute Qualität? Der Preis (leider!). Als nächstes sollte man sich den Feingehaltsstempel des Schmuckstücks genauer ansehen: Edelmetalle sind, mit wenigen Ausnahmen, mit der entsprechenden Zahl für den Gold- oder Silberfeingehalt gestempelt. Bei Stücken aus Echtgold findet man häufig die Zahlen 585 (14 Karat) oder 750 (18 Karat). Bei Silber oft die Nummern 800 oder 925. Diese Zahlen beziehen sich auf den Anteil des Edelmetalls in einem Schmuckstück im Vergleich zu anderen enthaltenden Materialien – ein Schmuckstück mit dem Stempel „925“ besteht also beispielsweise zu 92,5 Prozent aus reinem Silber und zu 7,5 Prozent aus anderen Metallen. Auch Gold- und Silberschmuck bestehen also nie zu 100 Prozent aus Gold oder Silber. Daher gilt die Faustregel: Je höher die gestempelte Zahl, desto kostbarer das Schmuckstück!
Leider kann auch Echtschmuck anlaufen, aber immerhin passiert das nicht so schnell wie bei Modeschmuck und betrifft hauptsächlich Silber. Goldschmuck verfärbt sich in der Regel nur dann, wenn die Karat-Zahlen niedrig sind, also als Zusatzmaterial viel Silber im Gold enthalten ist. Wie für die Aufbewahrung von Modeschmuck, gilt auch bei echten Schmuckstücken: Am besten in speziellen Schatullen luftdicht verstauen.
Verfärbt sich der Silberschmuck trotzdem nach einer gewissen Zeit Schwarz, kann man ihn einfach mit einem speziellen Silberputztuch reinigen (gibt’s in der Drogerie). Oder man gibt etwas Salz und klein geschnittene Alufolie in ein Bad aus heißem Wasser und legt das Schmuckstück hinein – schon glänzt das Silber wieder! Auch für Goldschmuck gibt es im Handel spezielle Reinigungstücher oder Reinigungspasten oder –bäder, die jedoch ätzend und daher mit Vorsicht anzuwenden sind – oder ein einfaches Hausmittel: Ein wenig Zahnpasta auf das Schmuckstück, kurz einwirken lassen und mit etwas Druck einer Zahnbürste abbürsten, dann mit Wasser abspülen. Bei diesem Trick sollte auf eine Zahncreme ohne Schleifpartikel geachtet werden, damit der wertvolle Schmuck bei der Reinigung nicht zerkratzt wird.
Kommen wir nun zu einer Frage, die sich wohl fast jeder schon mal gestellt hat: Kann man Stücke aus Gold mit silbernen Schmuckstücken mixen? Die Antwort ist: Ja! Zwar galt dies früher noch als modisches No-Go, heute ist aber erlaubt, was gefällt. Allerdings sollte man beim Styling ein paar Tricks beachten:
1. Sich an einen Stil halten
Damit der Metallmix funktioniert und der Look nicht zu überladen wirkt, ist es gut, einer Linie treu zu bleiben. Zum Beispiel „schlicht und pur“ mit goldenen Kreolen und einem einfachen Silberarmreif. Oder „filigran und verspielt“ mit einem süßen Silberoder Platinkettchen und mehreren dünnen Goldringen.
2. Einzelstücken Raum geben
Statement Pieces aus Gold, Roségold oder Silber brauchen Platz für sich und kein anderes Schmuckstück, das ihnen die Show stiehlt. Erst recht keins aus einem anderen Material. Einzige Möglichkeit in diesem Fall: räumliche Trennung! Soll heißen: ein Teil trägt man am Hals, etwa ein auffälliges Goldcollier, das andere am Arm, zum Beispiel ein Silberarmband.
3. Hochstapeln – aber richtig
Bestimmte Stücke sind geradezu prädestiniert für den Materialmix. Bestes Beispiel: Ringe. Hier dürfen Gold und Silber sogar am selben Finger getragen werden. Zumindest wenn es sich um zarte Exemplare handelt. Ideal ist es, wenn zwischen Gold- und Silberring noch ein weiterer Ring mit einem bunten Stein steckt, der beide Materialien optisch verbindet.
4. Keep it simple!
Wie der Mix am besten zur Geltung kommt? In Kombi mit einem schlichten Outfit in Pudertönen, Grau oder Weiß und aus Materialien wie Seide oder Baumwolle. Auf ausgefallene Accessoires, insbesondere Schuhe oder Taschen mit glänzenden Schnallen, lieber verzichten, damit der Look nicht too much wird.
Doch ganz egal, ob man nun Gold und Silber einzeln trägt, miteinander kombiniert oder ob die Farbe des Edelmetalls theoretisch nicht unbedingt zum eigenen Typ passt – das Wichtigste ist, dass einen das gewählte Schmuckstück happy macht.